TORCH-Plus-DZHK21
TORCH-Plus-DZHK21 ist eine deutschlandweite Datenbank zu Herzmuskelerkrankungen, die nicht auf eine Durchblutungsstörung des Herzens zurückgehen, sondern beispielsweise erblich oder entzündlich bedingt sind. Eine erbliche Veranlagung, Herzentwicklungsstörung oder Entzündung des Herzmuskels kann die Ursache sein. Über die grundlegenden molekularen Ursachen ist jedoch nicht viel bekannt. Mithilfe einer großen Anzahl an Patientendaten- und proben wollen die Forscher das ändern, um neue Therapien und bessere Diagnoseverfahren zu entwickeln. DZHK TORCH-Plus-DZHK21 ist die Fortsetzung und sogenannte zweite Phase der deutschlandweiten Datenbank DZHK TORCH, mit deren Aufbau bereits im Jahr 2014 begonnen wurde.
In der zweiten Phase soll unter anderem die Zahl der Studienteilnehmer von derzeit 2.300 auf 4.340 erhöht werden. Ziel ist es, insbesondere auch Informationen zu seltenen Herzmuskelerkrankungen wie linksventrikuläre Non-compaction Kardiomyopathie (LVNC) und arrhythmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie (ARVC) zu gewinnen. Ebenso wollen die Wissenschaftler die registrierten Patienten noch länger begleiten, um unterschiedliche Krankheitsverläufe besser einschätzen und damit gezieltere Empfehlungen aussprechen zu können. Deshalb werden die Studienteilnehmer neben der Aufnahmeuntersuchung nicht nur nach einem Jahr sondern auch nach vier Jahren ärztlich beurteilt. Ebenso wollen die Forscher mit TORCH-Plus untersuchen wie sich Herzmuskelentzündungen, krankhafte Bindegewebsvermehrungen (Fibrose), das Geschlecht und unterschiedliche genetische Voraussetzungen auf die Erkrankung auswirken.
Von den Studienteilnehmern werden klinische Informationen aus Untersuchungen, Gewebe-, Blut- und Urinproben gesammelt. Alle Daten und Proben werden verschlüsselt gespeichert, dass die Identifizierung der jeweiligen Personen ausgeschlossen werden kann.
Die qualitativ hochwertigen und gut dokumentierten Daten und Biomaterialien werden unter Anwendung neuer, moderner Technologien bezüglich der Erforschung von Grundlagen, Prävention, Diagnostik und Therapeutik innerhalb der Herz-Kreislauf-Erkrankungen genutzt.