Mit der Studie GECT-DZHK28 untersuchen Forscher der Charité – Universitätsmedizin Berlin erstmals im Menschen, ob Herzklappen aus körpereigenem Gewebe sicher angewendet werden können. Ziel ist die Implantation von Klappenimplantaten, die ein Leben lang halten und schonend eingesetzt werden können. Denn die derzeit verwendeten Herzklappen werden entweder mit der Zeit durch Verkalkung funktionsuntüchtig oder erfordern eine permanente Einnahme von Medikamenten. Bei Kindern ist außerdem problematisch, dass die künstlichen Herzklappen nicht mitwachsen.

An dieser ersten Unbedenklichkeitsstudie nehmen sieben junge Erwachsene mit einem angeborenen Lungenklappendefekt teil. Der Ersatz der Lungenklappe erfordert nur eine einmalige minimalinvasive Operation. Bei diesem Eingriff entnehmen die Ärztinnen und Ärzte zunächst körpereigenes Gewebe aus dem Herzbeutel, wofür sie einen kleinen Schnitt im Brustkorb setzen (Minithorakotomie). Anschließend formen sie im Operationssaal eine neue, passende Klappe für die Patientinnen und Patienten, welche im Vorfeld anhand von 3D-Daten aus dem MRT oder CT konstruiert wird. Die Herzklappe wird dann schonend über einen Katheter eingesetzt.

Im ersten Jahr nach dem Herzklappenersatz werden die Patientinnen und Patienten alle drei Monate untersucht. Anschließend sind jährliche Kontrollen geplant über einen Zeitraum von fünf Jahren vorgesehen.