Bei der Behandlung der hochgradigen Aortenklappenstenose gibt es verschiedene Ansätze:
Medikamentöse Therapie
Zwar gibt es Medikamente, welche die Symptome einer schweren Aortenklappenstenose lindern können, eine wirksame und langfristige Behandlung der zugrundeliegenden Problematik ist dadurch jedoch nicht möglich.
Chirurgischer Klappenersatz
Der operative Klappenersatz erfolgt durch eine offene Herzoperation. Unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine wird die Aortenklappe nach Eröffnung des Brustkorbs zunächst entfernt und durch eine Klappenprothese (mechanisch oder biologisch) ersetzt. Dieses Verfahren hat sich über Jahre bewährt und stellt die Standardbehandlung bei Patienten mit hochgradiger Aortenklappenstenose und vertretbarem Operationsrisiko dar.
Kathetergestützte Klappenimplantation (TAVI)
Bei diesem Verfahren wird eine neue Herzklappe über ein Katheterverfahren minimal-invasiv am schlagenden Herzen eingesetzt. In den häufigsten Fällen erfolgt dies über die Leistengefäße. Diese Therapie wurde ursprünglich entwickelt, um Patienten zu behandeln, die aufgrund eines zu hohen Risikos einer Operation als nicht-operabel galten. Aufgrund guter Ergebnisse dieses neuen Verfahrens wurden in den letzten Jahren in Deutschland mehr und mehr Patienten mit einer kathetergestützten Klappenimplantation behandelt. Vergleichbare Langzeitergebnisse zum chirurgischen Verfahren liegen allerdings noch nicht vor. Sowohl der chirurgische als auch der kathetergestützte Klappenersatz sind hervorragende Behandlungsoptionen bei der schweren Aortenklappenstenose.
Es existieren also aktuell zwei exzellente Behandlungsmethoden, die beide ihre Vor- und Nachteile aufweisen. Der Vorteil des chirurgischen Aortenklappenersatzes ist der ausgezeichnete langjährige Erfahrungswert, den diese Methode mit sich bringt. Vorteil des kathetergestützten Verfahrens ist der vermeintlich schonendere Zugang. Der Krankenhausaufenthalt und die Genesungszeit sind insgesamt etwas kürzer als beim chirurgischen Klappenersatz. Welches Verfahren gerade hinsichtlich der längerfristigen Perspektive bei Patienten, die sowohl für eine operative als auch eine kathetergestützte Behandlung in Frage kommen, besser ist, bleibt aktuell noch unklar.
Zu diesem Zweck wurde die DEDICATE-Studie geplant, die beide bewährten Behandlungsmethoden (chirurgisch und kathetergestützt) vergleichen soll. Die Studie wird vom Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) gefördert und von den Krankenkassen unterstützt. Insgesamt nehmen 30 renommierte Zentren in ganz Deutschland teil.
Es können nur Patienten in die Studie eingeschlossen werden, für die das chirurgische und kathetergestützte Verfahren gleichermaßen in Frage kommen.
Die Rekrutierung für diese Studie ist abgeschlossen, eine Teilnahme ist nicht mehr möglich.