Je schwächer das Herz, umso häufiger treten lebensbedrohliche Rhythmusstörungen auf. Zum Schutz vor dem plötzlichen Herztod bekommen daher zurzeit alle Patienten mit einer schweren Herzschwäche einen Defibrillator implantiert. Das kleine Gerät erkennt den unregelmäßigen Takt und feuert elektrische Signale ab, die das Herz wieder geordnet schlagen lassen. Doch der Eingriff ist riskant und häufig unnötig. Neue Studien zeigen, dass Patienten mit einer bestimmten Form der Herzschwäche, der nicht-ischämischen dilatativen Kardiomyopathie (NIDCM), mit einem implantierten Defi keinen Überlebensvorteil haben, auch
wenn die Pumpleistung ihres Herzens stark eingeschränkt ist.
Mit der CMR-ICD-DZHK23-Studie wollen die Forscherinnen und Forscher herausfinden, ob ein vernarbtes Herz bei Patienten mit dilatativer Kardiomyopathie ein zusätzliches Kriterium sein könnte, um zu erkennen, wer einen Defibrillator benötigt. Denn insbesondere wenn der Herzmuskel vernarbt ist, können die gefährlichen
Herzrhythmusstörungen auftreten. Solche auch Fibrose genannten Vernarbungen, kann man heute
mithilfe der Magnetresonanztomographie (MRT) feststellen. In der Studie untersuchen die Ärztinnen und Ärzte alle Patienten mit einer nicht-ischämischen dilatativen Kardiomyopathie und einer dauerhaft stark reduzierten Pumpleistung mit dem MRT. Patientinnen und Patienten mit einem vernarbten Herzen werden dann in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe erhält einen Defibrillator, die andere nicht. Parallel werden alle Studienteilnehmer gemäß den aktuellen Leitlinien zur Herzschwäche-Therapie optimal behandelt.